Monatsmagazin
Aktuelle Ausgabe Mai 2023
Liebe Leser*innen,
25 Jahre Forum der Kulturen! – Wer hätte das damals gedacht, als wir uns in den ersten zwei Jahren ohne jegliche Förderung über Wasser halten und gleichzeitig einen Verband von mehr als 30 Vereinen aufbauen mussten?
„Wie habt Ihr das geschafft?“ werden wir oft gefragt und manchmal frag ich mich das selbst. Es sind viele Faktoren, die nicht nur unser Überleben sicherten, sondern es uns auch ermöglichten, gestalterisch in die Entwicklung unserer Stadtgesellschaft einzugreifen.
Zunächst mal möchte ich unsere tollen Mitarbeiter*innen nennen. Es sind nicht nur die beiden Forumssäulen der ersten Stunde, Rolf Graser und Anja Krutinat, die damals Ungeheuerliches gestemmt haben. Es sind – bis zum heutigen Tag – all die vielen Menschen, die in der Geschäftsstelle des Forums arbeiten und dort mit außergewöhnlichem Engagement und hoher Fachkompetenz all das auf den Weg bringen, wofür das Forum immer wieder Lorbeeren erntet.
Und dann sind da natürlich die vielen Ehrenamtlichen, die unermüdlich dem Forum zur Seite stehen und es stützen, ob einmal im Jahr beim Sommerfestival, bei der Geschäftsstellenarbeit oder organisiert im Freundeskreis des Forums.
Es sind die vielen Partnerorgnisationen und Firmen, aber auch viele Menschen aus Politik und Verwaltung, die uns – ob finanziell, ideel oder politisch – immer wieder den Rücken stärken. Es sind die Besucherin nen unserer Veranstaltungen, es sind die Leserinnen unserer Zeitschrift, es sind zivilgesellschaftlich Engagierte – es ist ein enorm verlässliches, nahezu die gesamte Stadtgesellschaft umfassendes Netzwerk. Es ist nicht zuletzt diese stabile Verankerung in der Stadtgesellschaft, die uns auch in schwierigen Zeiten Stabilität verleiht.
Doch all das funktioniert nur, weil das Forum mit seinen inzwischen mehr als 140 Mitgliedsvereinen, aber auch mit seinen Themen in dieser hochdiversen Gesellschaft ein bedeutsames Gewicht darstellt. Ebenso wie die Migrantenvereine einen bedeutsamen, großen Teil der engagierten Stadtgesellschaft ausmachen, sind auch Themen wie Migration, Diversität und Teilhabe zentral für die Entwicklung unserer Gesellschaft, ist die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung entscheidend für den Fortbestand unserer Demokratie. Und nicht zuletzt in der Abwehr all der demokratiefeindlichen Meinungen, die sich in den letzten Jahren zunehmend Gehör verschaffen und unsere offene Gesellschaft bedrohen, sind Organisationen wie das Forum der Kulturen unverzichtbar.
Es sind nicht nur die vielen tollen Menschen und Institutionen, die das Forum zu dem machten, was es jetzt ist. Ohne entsprechende Inhalte und Themen und eine eindeutige Haltung gegenüber den Herausforderungen einer Einwanderungsgesellschaft hätte das Forum nicht einmal die ersten fünf Jahre überlebt. Und nur wenn wir weiterhin Antworten liefern auf diese – sich im ständigen Wandel befindlichen – Herausforderungen, nur wenn wir weiterhin in der Lage sind, auf diesen Wandel zu reagieren, bleiben wir auch die nächsten 25 Jahre eine Institution., die man als „unverzichtbar“ bezeichnen wird.
Ihr Sami Aras
Vorsitzender des Forums der Kulturen Stuttgart e. V.
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