MiGlobe

Neue Chancen für die kommunale Entwicklungspolitik in Baden-Württemberg

Das Projekt MiGlobe – Neue Chancen für die kommunale Entwicklungspolitik ist Anfang 2017 in Baden-Württemberg gestartet. Durch den Aufbau eines Pools von 15 Berater*innen haben vor allem migrantische Akteur*innen verstärkt ihre entwicklungspolitischen Erfahrungen und ihre Expertise eingebracht und Kommunen des Landes bei der interkulturellen Öffnung und Ausrichtung ihrer entwicklungspolitischen Arbeit unterstützt.

Das Projekt ist Ende 2020 ausgelaufen. Als Vorzeigeprojekt im Bereich Migration und Entwicklung in Baden-Württemberg ist MiGlobe ein wichtiger Bestandteil der entwicklungspolitischen Arbeit geworden. In den letzten Jahren konnte sich MiGlobe, die Idee dahinter und vor allem der professionelle Pool von Berater*innen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit etablieren und sichtbar werden.

Seit Beginn der Beratungsphase 2018 bis zum Ende des Projekts im Dezember 2020

  • wurden insgesamt 30 Erstgespräche (sogenannte Dialogforen) in 29 kleinen, mittelgroßen und großen Kommunen oder Landkreisen durchgeführt
  • Diese führten zu 16 Beratungen in insgesamt 13 Kommunen oder Landkreisen, die das MiGlobe Angebot in Anspruch genommen haben.

Ausschlaggebend für die Projektidee ist, dass Migrant*innen Fachleute sind – etwa bei der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit, der Initiierung und Durchführung von Projekten in ihren Herkunftsländern sowie im Rahmen von kommunalen Partnerschaften im Globalen Süden. Viel zu selten ist dieses Engagement bislang mit entwicklungspolitischen Aktivitäten auf kommunaler Ebene vernetzt oder findet in der breiten Öffentlichkeit Beachtung. Daher zielte das Projekt MiGlobe darauf ab:

  • die Beteiligungschancen für Migrant*innen steigern;
  • die kommunale Entwicklungspolitik durch die Perspektiven und Expertisen von Migrant*innen zu bereichern;
  • die Wertschätzung des entwicklungspolitischen Engagements von Migrant*innen zu steigern.

MiGlobe hat Kommunen bei der Entwicklung neuer Ideen begleitet, um bestehende und neue Vorhaben interkultureller zu gestalten und nachhaltige Strukturen für die Zusammenarbeit entwicklungspolitischer Vereine, allen voran Migrantenorganisationen und der jeweiligen Kommune zu etablieren.

Im Rahmen von MiGlobe-Beratungen wurden beispielsweise:

  • Kommunen bei der Ausarbeitung neuer Integrationskonzepte unter Einbezug entwicklungspolitischer Themen und Akteur*innen beraten
  • Kommunen bei der Durchführung interkultureller Feste unter Einbindung migrantischer Akteur*innen und entwicklungspolitischer Themen begleitet
  • Neue Handlungsfelder im Bereich der kommunalen Entwicklungspolitik aufgezeigt
  • Veranstaltungsreihen unter Einbindung lokaler migrantischer Akteure, u.a. zu den Themen Mehrsprachigkeit und Entwicklungspolitik, konzipiert und begleitet
  • Migrantische entwicklungspolitische Vereine in der Kommune identifiziert. Im Rahmen gemeinsamer Vernetzungsveranstaltungen wurden anschließend Strukturen für eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und der Kommune geschaffen
  • Veranstaltungen konzipiert, bei der Geflüchtete als Akteur*innen der kommunalen Entwicklungspolitik die lokale Bevölkerung für Fluchtursachen sensibilisieren, indem sie über ihre Fluchtgeschichten berichten
  • Kommunen bei der Neuausrichtung ihrer kommunalen Entwicklungspolitik unter Einbezug entwicklungspolitischer (migrantischer) Akteur*innen beraten

Weitere Informationen zum Projekt unter: www.skew.engagement-global.de/miglobe.html