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Das Bild zeigt ein Plakat mit der Aufschrft "Nie wieder ist jetzt"

Proteste gegen Rechtsextremismus

Ein Zeichen der Solidarität mit Migrant*innen

Das Bild zeigt ein Plakat mit der Aufschrft "Nie wieder ist jetzt"

Das Forum der Kulturen Stuttgart e. V. und der Landesverband (post-)migrantischer Organisationen Baden-Württemberg setzen sich für ein breites Bündnis gegen rechts ein: Der Protest gegen menschenverachtende und migrationsfeindliche Vertreibungspläne der AfD muss weitergehen – ebenso wie die Auseinandersetzung mit deren ideologischem Unterbau.

Das Bekanntwerden der Abschiebepläne von der AfD und anderen rechten Politikern hat viele Menschen wachgerüttelt und ihnen vor Augen geführt, wie menschenverachtend und gefährlich die Bestrebungen derjenigen sind, die das Rad der Geschichte zurückdrehen und Deutschland wieder völkisch-deutsch machen wollen. Dieses rückwärtsgewandte, rassistische und migrationsfeindliche Denken ist bedauerlicherweise inzwischen auch in der fragilen Mitte der Gesellschaft angekommen. Die aktuellen Umfragewerte für die AfD machen das mehr als deutlich.

Bedrohung für eine bunte, offene Gesellschaft

Die aktuellen Enthüllungen sind nur die Spitze eines weitaus größeren Eisbergs. Bedroht sind dadurch das Leben, die Würde und Unversehrtheit von Menschen, die in Deutschland Zuflucht und eine neue Heimat gefunden haben – aber auch unsere bunte, offene Gesellschaft, Demokratie und Menschlichkeit. Und selbst eine international ausgerichtete Wirtschaft wird unter einer Politik der Abschottung und der geschlossenen Grenzen leiden.

Es droht ein Zurück in eine national-bornierte Gesellschaft, die von Rollenklischees und Stereotypen geprägt ist. Es stehen sich zwei gegensätzliche Menschenbilder gegenüber: Das eines hochdiversen, selbstbestimmten Menschen, der ein gleichwertiges Miteinander anstrebt und sich nicht in identitäre Schubladen stecken lässt – und auf der anderen Seite das patriarchalische und rassistisch geprägte Menschenbild festgefügter Rollen- und Geschlechterbilder, in dem „Andere“ weniger wert sind. Wer einer solchen „We First“-Mentalität folgt und sich selbst über alle(s) andere stellt, hat den Weg des friedlichen Miteinanders längst verlassen, lokal wie international.

Für das Forum der Kulturen Stuttgart e. V. als Dachverband (post-)migrantischer Vereine und Initiativen in Stuttgart sowie für den Landesverband (post-)migrantischer Organisationen Baden-Württemberg ist die parteipolitische Neutralität ein hohes Gut, doch liegen deren Grenzen bei einer Partei, die Menschen mit Migrationsgeschichte nicht als gleichwertigen Teil unserer Gesellschaft betrachtet und für die selbst eine massenhafte Abschiebung kein Tabu mehr ist.

Der Protest muss weitergehen!

Umso wichtiger, wertvoller und unabdingbarer ist es für das Forum, dass der Widerstand gegen rechts nun laut und lauter wird – wie zahlreiche Demonstrationen in ganz Deutschland zeigen. Für alle Menschen, die wegen ihrer Herkunft, Religion oder ihrem Aussehen längst Zielscheibe rassistischer An- und Übergriffe sind und sich auch schon lange hiergegen wehren, ist dies ein starkes, lang ersehntes Zeichen der Solidarität.

Der Protest gegen die menschenverachtenden und migrationsfeindlichen Vertreibungspläne der Ultrarechten darf daher ebenso wenig nachlassen wie die intensive Auseinandersetzung mit deren ideologischem Unterbau, mit deren Denkweisen und Weltsichten. Das Forum der Kulturen und der Landesverband (post-)migrantischer Organisationen Baden-Württemberg setzen sich deshalb für ein breites Bündnis über Parteigrenzen, Ideologien und Gesellschaftsgruppen hinweg ein – ein Bündnis, dessen elementarer Bestandteil auch die Menschen sein müssen, die derzeit unter diesen Angriffen besonders leiden – die hier lebenden Migranten und Migrantinnen sowie deren Nachkommen. 


Stuttgart, 25. Januar 2024

Hier kann die Pressemitteilung „Proteste gegen rechts“ heruntergeladen werden.